Was sollte ich wissen, wenn ich einen Elben spiele?
Verfasst: Mo 30. Mai 2011, 07:02
Was sollte ich wissen, wenn ich einen Elben spiele?
(by Tevildo)
(Originalthread noch wenige Tage unter http://community.codemasters.com/forum/ ... piele.html zu finden)
Analog zu Angerthas' vortrefflichen Beitrags "Was sollte ich wissen, wenn ich einen Hobbit spiele?" sollen hier hilfreiche, das Rollenspiel fördernde und interessante Informationen über das Volk der Elben gesammelt werden.
Teil Eins
Die Namen und Sprachen der Elben
1.2. Einleitung:
Jeder Elbenspieler wird bei der Erstellung seines Charakters schon vor eine Wahl gestellt, wähle ich meinen Namen aus dem Bauch heraus, wie ich es gern möchte oder versuche ich den Namen der Elben in den Büchern so nah wie möglich zu kommen ohne blasse Kopien darzustellen?
Da (fast [*1]) jeder Elbenname eine Bedeutung hat, sieht man meiner Meinung nach schon bei der Übersetzung von bestehenden Namen, wie ein Elb in der Welt Tolkiens heißen könnte ohne dass er in den Büchern Erwähnung findet.
1.2. Beispiele:
Namen von Personen:
Elrond - Sindarin: Sternenkuppel (Sindarin: el = Stern; rond = Gewölbe, Kuppel, Höhle)
Celeborn - Sindarin: Silberbaum (Sindarin: celeb = Silber; orn = Baum)
Legolas - Sindarin: Grünblatt (Sindarin: laeg = grün; lass = Blatt)
Thorongil - Sindarin: Adler des Sterns (Sindarin: thoron = Adler; gil = Stern)
Mithrandir (Gandalf) - Sindarin: Grauer Wanderer (mith = grau; randir = Wanderer)
Glorfindel - Sindarin: Goldenhaar (glor = gold; finnel / findel = geflochtenes Haar)
Galadriel - Sindarin: Lichtmaid, poetisch lichtbekränzte Maid (galad = Glanz, Leuchten; iell = Mädchen, Tochter, Maid )
Morgoth - Sindarin: Schwarzer Feind (mor = Dunkel, Finsternis; coth= Feind)
Sauro (Sauron) - Quenya: der Abscheuliche, der Üble (saura = übel, eitrig; -o Quenya-Endung (männlich); -on Sindarin-Endung (männlich))
Feanáro (Feanor) - Quenya: Feuergeist (fea = Geist, Seele; nár = Flamme)
Namen von Regionen:
Gondor - Sindarin: Steinland ( gond = Stein; dor = land)
Dorthonion - Sindarin: Land der Kiefern (dor = Land; thôn = Kiefer)
Arnor - Sindarin: Königliches Land (âr / aran = König; nor = land)
Númenóre - Quenya: Land des Westens (Westernis) (númen= Westen, nóre = Land)
Angmar - Quenya: Eisenheim (anga = Eisen; mar = Heim, Haus, Halle)
1.3. Die Sprachen:
Wie einigen auffallen dürfte, sind einige Namen aus dem Sindarin, andere aus dem Quenya, was hat es mit diesen beiden Sprachen auf sich?
Quenya ist die alte Hochsprache der Noldor-Elben, welche sie aus Valinor nach Mittelerde mitbrachten. Auf dem Weg begingen die Noldor allerdings einige Untaten, von denen ich später noch berichten werde, weswegen sie und ihre Sprache in Mittelerde von vielen Elben abgelehnt wurden und im Königreich Doriath ihre Anwesenheit und Sprache sogar verboten war. Im Laufe der Zeit nahmen auch die meisten Noldor die Sprache der Sindar, das Sindarin, an und auch ihre Namen wurden zum Teil übersetzt. So wurde z.B. Feanáro zu Feanor, Aikanáro zu Aegnor und Altáriel zu Galadriel.
Praktisch überlebte das Quenya über die Jahrtausende vor allem als Gelehrtensprache, da fast alle Elben das Sindarin beherrschen, wobei ältere Noldor untereinander oder bei bedeutungsvollen Aussprüchen von Zeit zu Zeit ins Quenya verfallen, wie Frodo feststellen musste, als er einige Elben belauschte.
Etwas mehr Bedeutung hat Quenya allerdings bei den Menschen, so war Aragorns Rede bei seiner Krönung Quenya:
Sindarin ist die den Elben geläufigste und umfangreichste Sprache der Elben, praktisch jeder Elb beherrscht sie, ausgenommen vielleicht einige Nandor-Elben im Düsterwald oder Lothloriens die nie die Sicherheit ihrer Bäume verlassen und auch den Kontakt zu den anderen Elben Lothloriens oder Thranduils nicht so oft suchen.
Ursprünglich war es die Sprache der Sindar, der Grauelben Beleriands, doch nahmen auch die Noldor und die meisten Nandor diese Sprache an, so dass ihre eigentlichen Sprachen Quenya und Nandorin langsam an Bedeutung verloren.
Nandorin erwähne ich nur der Vollständigkeit halber, da dazu sehr wenige Beispiele existieren. Dies ist die ursprüngliche Sprache der Nandor, bevor sie wieder in Kontakt mit den ihnen sehr eng verwandten Sindar kamen und deren Sprache zum Großteil annahmen.
Einige wenige Nandor bevorzugen jedoch die Isolation, da sie den Noldor und Sindar vorwerfen, durch ihre Tätigkeiten den Feind (Sauron) zu sehr zu provozieren und das Volk der Elben in den Untergang zu führen.
1.4. Die Namen:
Sehr einfach ist die Namensfindung, wenn man von einem Begriff ausgeht und ihn in eine Sindarin übersetzt. Ich behandel hier nur Sindarin, da Quenyanamen aufgrund der Geschichte der Sprache bei Personen eigentlich sehr sehr selten sind.
Ich wähle jetzt mal wahllos den Begriff: Düsterherz
Das Wörterbuch gibt nun folgende Übersetzungen:
Herz (Organ): hûn
Herz (Geist): gûr
Herz (Gedanke): ind
düster: dûr, dem
Düster: maur, gwath
Folglich könnte der Name "Düsterherz" in Sindarin wie folgt heißen:
(hervorgehoben die meiner Meinung nach klangvollsten Ergebnisse)
Hundhur
Hundem
Hunvaur
Hunwath -> Henwath
Gurdhur
Gurdem
Gurvaur
Gurwath
Indhur
Indem
Invaur
Inwath -> Inovath
Durchun
Demchur
Maurchun
Gwathchun -> Gwathun
Durur
Dumur -> Dimur
Maurur
Gwathur
Durind -> Durin (leider schon ein Zwerg)
Deming -> Demin
Mauring -> Maurin
Gwathing -> Gwathin
Auffällig ist hier natürlich, dass der 2. Wortteil nicht immer unverändert von mir übernommen wurde. Das Sindarin hat beim Zusammensetzen von Worten (und Namen) eine grammatikalische Regel, dass das 2. Wort einer weichen (nasalen) Mutation unterliegt (Lenition) [2*], bei der oft der erste Buchstabe verändert wird oder sogar wegfällt, Beispiel wäre der Name Morgoth bei dem coth (Feind) zu -goth leniert wurde. Außerdem habe ich bei Inovath ein o eingeschoben, was aber z.B. Tolkien beim Namen Legolas zwischen laeg und lass ebenfalls tat, das ich das w zu einem v machte, liegt wiederum in der künstlerischen Freiheit den Namen so schön wie möglich zu machen.
1.5. Die Ruf- und Beinamen:
Elben leben bekanntlich sehr lange und bei einigen wurden die Namen wie ich schon erwähnte sogar in andere Sprachen übersetzt. Dass ein Elb seinen Namen ändert, ist eigentlich nichts ungewöhnliches, von den meisten Elben sind uns nur die Rufnamen bekannt, die ihnen irgendwann gegeben wurden. Galadriel ist so ein Beispiel, wo uns viele Namen bekannt sind, die sie trug.
Wie erhalten Elben eigentlich ihre Namen? Nun, schon bei der Geburt erhalten die meisten Elben zwei Namen, die sogenannten essi, einen vom Vater, einem von der Mutter. Galadriels Namen bei ihrer Geburt waren Artanis (von ihrem Vater) und Nerwen (von ihrer Mutter), doch später sind Elben frei einen epesse als Spitz- oder Rufnamen zu wählen, unter dem sie der Allgemeinheit bekannt werden, so wie eben Galadriel, deren Telerin-Epesse auf Valinor Alatáriel war, unter den Noldor mit dem Quenyanamen Altáriel und später bei den Galadhrim als Galadriel berühmt wurde.
Zusätzlich tragen einige Elben auch einen Beinamen, die jedoch keine echten vererbten Nachnamen darstellen. Natürlich denkt man sofort an Lúthien Tinuviel, Idril Celebrindal (Idril Silberfuss), Finrod Felagund oder Beleg Cúthalion (Beleg Langbogen), die zum Teil auch übersetzt überliefert sind. Legolas hat wiederum keinen bekannten Beinamen, da Legolas Grünblatt lediglich die Übersetzung von Legolas darstellt.
[1*] Nicht zu jedem Namen hat Tolkien eine Übersetzung gegeben, zumal nach Tolkiens Äußerung die Sprache der Elben über die Jahrtausende auch eine kontinuierliche Entwicklung durchgemacht hat.
Sindarin und Quenya, aber auch Nandorin, sind sehr unterschiedliche Elbensprachen die in der Welt Tolkiens aber auf eine gemeinsame Ursprache zurückgehen, die meistens Qenya genannt wird. Ernst durch die räumliche Trennung der Elbenvölker entwickelten sich Quenya im Westen auf Valinor, Sindarin in Beleriand und Nandorin im Osten (Nandorin hauptsächlich östlich der Blauen Berge und des Nebelgebirges, während die meisten Elben westlich der Blauen Berge in Beleriand lebten). Einige Namen der ältesten Elben scheinen daher keinerlei Ursprung in den Elbensprachen zu haben.
[2*] Eine gute Zusammenstellung zur Sindarin-Grammatik, in dem Fall zur Lenition: http://www.sindarin.de/grammatik.html#mut_weich
Teil zwei folgt...
(by Tevildo)
(Originalthread noch wenige Tage unter http://community.codemasters.com/forum/ ... piele.html zu finden)
Analog zu Angerthas' vortrefflichen Beitrags "Was sollte ich wissen, wenn ich einen Hobbit spiele?" sollen hier hilfreiche, das Rollenspiel fördernde und interessante Informationen über das Volk der Elben gesammelt werden.
Teil Eins
Die Namen und Sprachen der Elben
1.2. Einleitung:
Jeder Elbenspieler wird bei der Erstellung seines Charakters schon vor eine Wahl gestellt, wähle ich meinen Namen aus dem Bauch heraus, wie ich es gern möchte oder versuche ich den Namen der Elben in den Büchern so nah wie möglich zu kommen ohne blasse Kopien darzustellen?
Da (fast [*1]) jeder Elbenname eine Bedeutung hat, sieht man meiner Meinung nach schon bei der Übersetzung von bestehenden Namen, wie ein Elb in der Welt Tolkiens heißen könnte ohne dass er in den Büchern Erwähnung findet.
1.2. Beispiele:
Namen von Personen:
Elrond - Sindarin: Sternenkuppel (Sindarin: el = Stern; rond = Gewölbe, Kuppel, Höhle)
Celeborn - Sindarin: Silberbaum (Sindarin: celeb = Silber; orn = Baum)
Legolas - Sindarin: Grünblatt (Sindarin: laeg = grün; lass = Blatt)
Thorongil - Sindarin: Adler des Sterns (Sindarin: thoron = Adler; gil = Stern)
Mithrandir (Gandalf) - Sindarin: Grauer Wanderer (mith = grau; randir = Wanderer)
Glorfindel - Sindarin: Goldenhaar (glor = gold; finnel / findel = geflochtenes Haar)
Galadriel - Sindarin: Lichtmaid, poetisch lichtbekränzte Maid (galad = Glanz, Leuchten; iell = Mädchen, Tochter, Maid )
Morgoth - Sindarin: Schwarzer Feind (mor = Dunkel, Finsternis; coth= Feind)
Sauro (Sauron) - Quenya: der Abscheuliche, der Üble (saura = übel, eitrig; -o Quenya-Endung (männlich); -on Sindarin-Endung (männlich))
Feanáro (Feanor) - Quenya: Feuergeist (fea = Geist, Seele; nár = Flamme)
Namen von Regionen:
Gondor - Sindarin: Steinland ( gond = Stein; dor = land)
Dorthonion - Sindarin: Land der Kiefern (dor = Land; thôn = Kiefer)
Arnor - Sindarin: Königliches Land (âr / aran = König; nor = land)
Númenóre - Quenya: Land des Westens (Westernis) (númen= Westen, nóre = Land)
Angmar - Quenya: Eisenheim (anga = Eisen; mar = Heim, Haus, Halle)
1.3. Die Sprachen:
Wie einigen auffallen dürfte, sind einige Namen aus dem Sindarin, andere aus dem Quenya, was hat es mit diesen beiden Sprachen auf sich?
Quenya ist die alte Hochsprache der Noldor-Elben, welche sie aus Valinor nach Mittelerde mitbrachten. Auf dem Weg begingen die Noldor allerdings einige Untaten, von denen ich später noch berichten werde, weswegen sie und ihre Sprache in Mittelerde von vielen Elben abgelehnt wurden und im Königreich Doriath ihre Anwesenheit und Sprache sogar verboten war. Im Laufe der Zeit nahmen auch die meisten Noldor die Sprache der Sindar, das Sindarin, an und auch ihre Namen wurden zum Teil übersetzt. So wurde z.B. Feanáro zu Feanor, Aikanáro zu Aegnor und Altáriel zu Galadriel.
Praktisch überlebte das Quenya über die Jahrtausende vor allem als Gelehrtensprache, da fast alle Elben das Sindarin beherrschen, wobei ältere Noldor untereinander oder bei bedeutungsvollen Aussprüchen von Zeit zu Zeit ins Quenya verfallen, wie Frodo feststellen musste, als er einige Elben belauschte.
Etwas mehr Bedeutung hat Quenya allerdings bei den Menschen, so war Aragorns Rede bei seiner Krönung Quenya:
Wobei dies eine Rezitation von Elendils Rede bei der Begründung der Königreiche Arnor und Gondor in Mittelerde war, nachdem er die rettenden Schiffe aus Númenor verlassen hatte. Quenya war unter den Menschen auf Valinor lange Zeit gleichberechtigt neben dem Adunaischen aus die Gemeinsprache Westron später hervorging, da viele Menschen im Ersten Zeitalter unter den Noldor gelebt hatten und auch ihre Sprache angenommen hatten, die man auf Númenor sogar in Kontakten mit den Elben Valinors pflegen konnte.Herr der Ringe, Die Rückkehr des Königs:
Et Earello Endorenna utúlien. Sinome maruvan ar Hildinyar tenn Ambar-metta!
Aus dem Großen Meer bin ich nach Mittelerde gekommen. An diesem Ort will ich und meine Erben bleiben bis zum Ende der Welt!
Sindarin ist die den Elben geläufigste und umfangreichste Sprache der Elben, praktisch jeder Elb beherrscht sie, ausgenommen vielleicht einige Nandor-Elben im Düsterwald oder Lothloriens die nie die Sicherheit ihrer Bäume verlassen und auch den Kontakt zu den anderen Elben Lothloriens oder Thranduils nicht so oft suchen.
Ursprünglich war es die Sprache der Sindar, der Grauelben Beleriands, doch nahmen auch die Noldor und die meisten Nandor diese Sprache an, so dass ihre eigentlichen Sprachen Quenya und Nandorin langsam an Bedeutung verloren.
Nandorin erwähne ich nur der Vollständigkeit halber, da dazu sehr wenige Beispiele existieren. Dies ist die ursprüngliche Sprache der Nandor, bevor sie wieder in Kontakt mit den ihnen sehr eng verwandten Sindar kamen und deren Sprache zum Großteil annahmen.
Einige wenige Nandor bevorzugen jedoch die Isolation, da sie den Noldor und Sindar vorwerfen, durch ihre Tätigkeiten den Feind (Sauron) zu sehr zu provozieren und das Volk der Elben in den Untergang zu führen.
1.4. Die Namen:
Sehr einfach ist die Namensfindung, wenn man von einem Begriff ausgeht und ihn in eine Sindarin übersetzt. Ich behandel hier nur Sindarin, da Quenyanamen aufgrund der Geschichte der Sprache bei Personen eigentlich sehr sehr selten sind.
Ich wähle jetzt mal wahllos den Begriff: Düsterherz
Das Wörterbuch gibt nun folgende Übersetzungen:
Herz (Organ): hûn
Herz (Geist): gûr
Herz (Gedanke): ind
düster: dûr, dem
Düster: maur, gwath
Folglich könnte der Name "Düsterherz" in Sindarin wie folgt heißen:
(hervorgehoben die meiner Meinung nach klangvollsten Ergebnisse)
Hundhur
Hundem
Hunvaur
Hunwath -> Henwath
Gurdhur
Gurdem
Gurvaur
Gurwath
Indhur
Indem
Invaur
Inwath -> Inovath
Durchun
Demchur
Maurchun
Gwathchun -> Gwathun
Durur
Dumur -> Dimur
Maurur
Gwathur
Durind -> Durin (leider schon ein Zwerg)
Deming -> Demin
Mauring -> Maurin
Gwathing -> Gwathin
Auffällig ist hier natürlich, dass der 2. Wortteil nicht immer unverändert von mir übernommen wurde. Das Sindarin hat beim Zusammensetzen von Worten (und Namen) eine grammatikalische Regel, dass das 2. Wort einer weichen (nasalen) Mutation unterliegt (Lenition) [2*], bei der oft der erste Buchstabe verändert wird oder sogar wegfällt, Beispiel wäre der Name Morgoth bei dem coth (Feind) zu -goth leniert wurde. Außerdem habe ich bei Inovath ein o eingeschoben, was aber z.B. Tolkien beim Namen Legolas zwischen laeg und lass ebenfalls tat, das ich das w zu einem v machte, liegt wiederum in der künstlerischen Freiheit den Namen so schön wie möglich zu machen.
1.5. Die Ruf- und Beinamen:
Elben leben bekanntlich sehr lange und bei einigen wurden die Namen wie ich schon erwähnte sogar in andere Sprachen übersetzt. Dass ein Elb seinen Namen ändert, ist eigentlich nichts ungewöhnliches, von den meisten Elben sind uns nur die Rufnamen bekannt, die ihnen irgendwann gegeben wurden. Galadriel ist so ein Beispiel, wo uns viele Namen bekannt sind, die sie trug.
Wie erhalten Elben eigentlich ihre Namen? Nun, schon bei der Geburt erhalten die meisten Elben zwei Namen, die sogenannten essi, einen vom Vater, einem von der Mutter. Galadriels Namen bei ihrer Geburt waren Artanis (von ihrem Vater) und Nerwen (von ihrer Mutter), doch später sind Elben frei einen epesse als Spitz- oder Rufnamen zu wählen, unter dem sie der Allgemeinheit bekannt werden, so wie eben Galadriel, deren Telerin-Epesse auf Valinor Alatáriel war, unter den Noldor mit dem Quenyanamen Altáriel und später bei den Galadhrim als Galadriel berühmt wurde.
Zusätzlich tragen einige Elben auch einen Beinamen, die jedoch keine echten vererbten Nachnamen darstellen. Natürlich denkt man sofort an Lúthien Tinuviel, Idril Celebrindal (Idril Silberfuss), Finrod Felagund oder Beleg Cúthalion (Beleg Langbogen), die zum Teil auch übersetzt überliefert sind. Legolas hat wiederum keinen bekannten Beinamen, da Legolas Grünblatt lediglich die Übersetzung von Legolas darstellt.
[1*] Nicht zu jedem Namen hat Tolkien eine Übersetzung gegeben, zumal nach Tolkiens Äußerung die Sprache der Elben über die Jahrtausende auch eine kontinuierliche Entwicklung durchgemacht hat.
Sindarin und Quenya, aber auch Nandorin, sind sehr unterschiedliche Elbensprachen die in der Welt Tolkiens aber auf eine gemeinsame Ursprache zurückgehen, die meistens Qenya genannt wird. Ernst durch die räumliche Trennung der Elbenvölker entwickelten sich Quenya im Westen auf Valinor, Sindarin in Beleriand und Nandorin im Osten (Nandorin hauptsächlich östlich der Blauen Berge und des Nebelgebirges, während die meisten Elben westlich der Blauen Berge in Beleriand lebten). Einige Namen der ältesten Elben scheinen daher keinerlei Ursprung in den Elbensprachen zu haben.
[2*] Eine gute Zusammenstellung zur Sindarin-Grammatik, in dem Fall zur Lenition: http://www.sindarin.de/grammatik.html#mut_weich
Teil zwei folgt...